Die Geschichte des Heilbad Krumbads in Zahlen…
Jahre alt
Jahre Krumbader Badstein
Jahre anerkannter Kneipp-Kurbetrieb
Jahre Heilbad Krumbad GmbH
Jahre staatlich anerkannter Peloidkurbetrieb
…und etwas genauer:
1390 sperrte der eifersüchtige Ritter Ulrich von Ellerbach seine Ehefrau Adelheid wegen eines vermeindlichen Ehebruchs in eine Scheune, die er in Brand steckte. An der Stelle, wo der Ritter die fromme Frau in der Scheune verbrannte, kam eine Quelle zum Vorschein, die daraufhin als heilkräftige Quelle zum „Bad zu Lechsenried“ wurde.
1418 kaufte Wilhelm Sartor von Ursberg das „Bad zu Lexenried“. Das Bad verblieb bis zur Säkularisation im Jahr 1802 im Besitz des Reichsklosters Ursberg.
1595 sind 120 Krankheiten aufgezeichnet, die „diß Bad vermischt mit Gypss“ heilen könne. Der Lauinger Mediziner Dr. Ruland hat zu diesem Thema das erste Werbeplakat drucken lassen. (Heute in der Bibliothek von Nancy)
1633 wurde im Rahmen des 30jährigen Krieges das Krumbad fast ganz zerstört, alle Einrichtungen mitsamt den drei Badkesseln wurden gestohlen.
1642 wurde das Krumbad wieder aufgebaut. Das untere Badgebäude, auch gemeines Bad genannt, wurde teils erneuert, teils wieder zurechtgemacht. Somit gab es ein großes Badgewölbe, das durch Mauern in vier Gänge geteilt war, in denen 200 Zuber standen. In er Mitte des Badgewölbes führte eine Treppe hinab ins Kesselhaus mit seinen drei großen kupfernen Kesseln, in denen das durch eine Leitung hereinfließende Quellwasser zusammen mit den Badsteinen gesottet und für den Kurbetrieb zubereitet wurde.
1758 wurde eine Badgeschichte für das Krumbad gedruckt, mit den Ergebnissen einer Untersuchung des Krumbader Badsteines und seiner Heilkräfte durch den Kurfürstlich-Mainzschen Hofrath und Leibmedico, Herr D. Joseph Ignatius von Bingen. Weitere wissenschaftliche Gutachten mit Untersuchungen der Quelle und des kieselsäurehaltigen Peloids „Krumbader Badstein“ folgten fortlaufend bis in die heutige Zeit und führten zur staatlichen Anerkennung als Peloidkurbetrieb (2001).
1802 wurde das Krumbad bayerisch, es kam in den Besitz des Kurfürsten Maximilian von Bayern. Lange Zeit fand sich nur ein Pächter, aber kein Käufer.
1812 kaufte der Augsburger Kaufmann und Bürgermeister Christoph von Zabuesnig das Krumbad. Zabuesnig kann als Retter des Krumbads bezeichnet werden, denn er ließ Verschiedenes umbauen und modernisieren. Das Bad florierte.
1833 übernahm Wolfgang Gresser das Bad durch Tausch mit einem Gut in Ursberg.
1891 Eugen Gresser, der Sohn von Wolfgang Gresser, verkaufte das Krumbad an Dominikus Ringeisen, den Gründer der Ursberger Anstalten. Damit begann ein neuer Aufstieg des Bades. Neubauten und Verschönerungen erfolgten.
Alles beginnt mit der Sehnsucht.
„Dominikus Ringeisens Sehnsucht war die Gesundung, die Heilung und die heilende Begegnung mit den leidenden Menschen seiner Zeit. Diese große Sehnsucht hat sich im Heilbad Krumbad bis heute sichtbar erfüllt und ist die große Freude dieses Jubiläumsjahres.“
– Sr. M. Gunda Gruber zur 110-Jahrfeier des Krumbades
1891 – 1939 Dominikus Ringeisen führte die Warmwasser- und Heilschlammbehandlungen fort und ließ eine völlig neue Kneipp-Abteilung für Kaltwasserbehandlungen erbauen. Er pflegte eine enge Freundschaft mit Sebastian Kneipp, welcher ihm zweimal mit der heilenden Kraft des Wassers wieder auf die Beine half.
1940 – 1945 fand Bischof Dr. Johannes Baptista Sproll Zuflucht vor den Nazis im Krumbad, nachdem er aus seiner Diözese Rottenburg verbannt wurde.
Während beider Weltkriege wurde das Krumbad als Speziallazarett für rheumakranke Soldaten genutzt.
1979 erhielt das Krumbad die Anerkennung als Kneippkurbetrieb durch den Kneipp-Bund e.V. Bad Wörishofen.
1981 wurde die Heilbad Krumbad GmbH gegründet. Gesellschafter sind seither die Ursberger St. Josefskongregation, der Bezirk Schwaben, der Landkreis Günzburg und die Stadt Krumbach.
1983 – 1984 Neubau des Bewegungsbades
1986 – 1987 Um- und Neubau des vormals „in vielen Höhen verschachtelten“ Küchenbereiches und des Cafes sowie die Modernisierung des Speisesaals. Errichtung des Zwischenbaus, der die „Burg“ mit dem „Oberen Kurhaus“ verbindet und Neugestaltung der Zimmer in der Adelheidsburg.
"…seid unverzagt, habt frohen Mut, im Krumbad geht´s euch wieder gut!"
– Annemarie Bruchhäuser, Krumbad, Fasnacht 1987
1988 – 1989 Renovierungen im „Oberen Kurhaus“ und in der Kapelle sowie eine Neugestaltung der Außenanlagen. „Die Häuser müssen aus dem Grün wachsen um deren Barockgelb zur Wirkung kommen zu lassen“ war bei letzterem die Prämisse des Architekten Konrad Kling.
1995 15 Gästezimmer im Dachgeschoss des „Unteren Hauses“ werden saniert, so dass sie größer und mit Nasszellen ausgestattet sind.
2000 wurde der neue Gymnastiksaal behutsam in den bestehenden Gebäudekomplex integriert ohne den Charme und die Atmosphäre des geschichtsträchtigen Gesamtkomplexes zu beeinträchtigen. Die medizinische Trainingstherapie wurde eingeführt. Außerdem bekam das Krumbad im Jahr 2000 die staatliche Anerkennung als Peloid-Kurbetrieb vom Bayerischen Fachausschuss zur Anerkennung von Kur- und Erholungsorten.
2002 – 2003 Fünf neue Massageräume und ein neuer Ruheraum mit Freiterrasse wurden eingerichtet. Dazu weitere Modernisierungsmaßnahmen mit Rasulbad, Sauna- und Dampfbadbereich.
2004 Die Kellergewölbe wurden saniert, eine vorbildliche Kneippabteilung geschaffen sowie Räumlichkeiten für Packungs- und Wasseranwendungen in einem Ambiente erstellt, das weithin seinesgleichen sucht.
2008 wurden die gastronomischen Kapazitäten ausgebaut und erweitert. Mit dem Panorama-Restaurant, dem Wintergarten und den Terrassen wurden attraktive Möglichkeiten geschaffen für Familien- und Betriebsfeiern, Tagungen und Seminare, Besinnungs- und Einkehrtage und für die Kurzerholung. Das Krumbad verfügt nun über 250 Plätze im Innenbereich und über 250 Plätze im Aussenbereich, inkl. der Pavillons.
2011 Das Krumbad wird vom DEHOGA nach den Richtlinien der Hotelklassifikation mit „First Class“ (4 Sterne) ausgezeichnet und im selben Jahr auch nach ISO 9001:2008 zertifiziert.
2012 Das Krumbad erhält die EFQM-Anerkennung „Recognised for Exellence“. Die Energieversorgung wird modernisiert durch die Installation eines Blockheizkraftwerks.
2014 Baubeginn eines neuen Therapiepavillons, welcher 2016 eröffnet wurde.
2022 wurden 11 neue Gästezimmer in der Burg ausgebaut.
2023 wurden am 29.06. die letzten drei Schwestern aus dem Krumbad verabschiedet. Sie waren über 130 Jahre für die Gäste, Patienten und Mitarbeiter Ansprechpartnerinnen und Begleiterinnen in jeglicher Lebenslage.