Der Krumbader Badstein
Als staatlich anerkannter Naturpeloid-Kurbetrieb verwenden wir unser eigenes natürliches Heilmittel, den Krumbader Badstein, zur Heilbehandlung.
Erfahren Sie hier mehr zur Geschichte und Anwendung des Krumbader Badsteins.
Geologische Herkunft des Badsteins
Gewonnen wird der Stein nördlich vom Krumbad aus dem Bergrücken des Buchenwaldes. Die Grabungstiefe beträgt 3 bis 5 Meter. Das in der Bäderwissenschaft als Peloid bezeichnete Heilmittel („Pelos“ = griech. Schlamm) ist ein betonitischer Tonstein und vermutlich aus vulkanischer Asche aus dem Molassemeer hervorgegangen. Neueste Forschungen weisen auf Zusammenhänge mit dem Meteoriteneinschlag im Ries hin. Aufgrund von Bohrungen und dem Gutachten der Ingenieurfirma Kling Consult in Krumbach im Jahr 2002 wird das hier abgebaute Badsteinvorkommen auf große Mengen geschätzt.
Wissenschaftliche Peloid-Analyse
Die zuletzt durch das Institut Fresenius, Taunusstein im Jahr 2000 durchgeführte erforderliche Peloidanalyse weist eine Tonerde mit Hauptbestandteil Silicium (Kieselsäure) von über 60% aus. Die aktuelle Analyse ist im Heilbad Krumbad einsehbar.
Verarbeitung des Badsteins
Der Stein wird ca. 1 Jahr getrocknet und danach in den Ursberger Werkstätten für Landschaftspflege des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Handarbeit zerklopft. Anschließend wird er in einer Steinmühle gemahlen und als Steinmehl in Säcke abgefüllt. Mit Wasser in festgelegtem Mischungsverhältnis vermischt, wird der Naturschlamm auf ca. 45 Grad Celsius erwärmt oder gekühlt eingesetzt.
Indikationen
Der Badstein kann bei folgenden Indikationen angewandt werden:
- Anschlussheilbehandlung nach Gelenkoperationen
- Degenerative Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule, wie Arthrose, Rheuma, Osteoporose
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Körperliche und seelische Erschöpfungszustände
- Weichteilrheumatismus und gynäkologische Erkrankungen
Anwendungsarten des Naturpeloids Krumbader Badstein
- Packungen, Wickel, warm und kalt
- Schlammkneten
- Schlammtreten
- Badsteinsalbe
- Pflegendes Peeling im Rasulbad
Die Geschichte des Krumbader Badsteins
Unsere Adelheidsquelle kommt nicht, wie viele andere Quellen, aus tiefer Erde, sondern fließt durch Steine. Es wurde damals ausschließlich von „Gipssteinen“ gesprochen, aus denen der heilkräftige Brandbrunnen fließt. Damals war die Einschätzung, dass der „Brandbrunnen mit den drei Quellen“ seine Heilkraft von durchflossenen Steinen erhalte, also von den Badsteinen.
Beim Badstein handelt es sich um einen weißgrauen, rauhbrüchigen und leicht zu schabenden Stein, der zu den Tonerden oder Letten gehört, aber kein Gipsstein ist.
Nach moderner Auffassung zählt er als durchaus eigener und besonderer Stein zur Familie der stark quellfähigen und mineralhaltigen Tone, die wiederum den Silikaten zugeteilt werden.
Weiter heißt es: „Der anfangs weiche, später verhärtete Stein kann fein zerrieben, mit Öl aufbereitet, als Salbe oder Auflage gebraucht, ebenso als trockenes Pulver für verschiedene Heilzwecke verwendet werden“.
Das neueste Gutachten von Professor Kleinschmidt vom Institut für Balneologie und Klimatologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München bestätigte 1999 wiederholt die guten Eigenschaften des „Krumbader Badsteins“ und zeigt weiterreichende Behandlungsmöglichkeiten auf, etwas die Kaltanwendung bei Venenleiden, was dieselben positiven Wirkungen wie das „Schlicktreten“ an der Nordsee verspricht.
Die wissenschaftliche Peloid-Analyse des Instituts Fresenius, Taunusstein, von Mai 2000 hat ergeben, dass der Badstein zu etwas 65 % aus Silicium (Kieselsäure) besteht. Ferner sind ihm jeweils kleinere Mengen an Calzium, Magnesium, Natrium und Kalium enthalten. Somit handelt es sich beim ortsspezifischen Badstein im eigentlichen Sinn um eine kieselsäurehaltige Tonerde, der seit alters her vor allem bei rheumatischen Erkrankungen Heilerfolge zugeschrieben werden.
Der 13. Dezember 2000 war für das Krumbad schließlich ein Tag von ganz besonderer Bedeutung. Das seit Jahrhunderten eingesetzte und wissenschaftlich anerkannte Heilmittel „Krumbader Badstein“ bildete die Grundlage für die staatliche Anerkennung als Heilbad. Dazu heißt es: “ Der Bayerische Fachausschuss zur Anerkennung von Kur- und Erholungsorten bestätigte in seiner Sitzung am 13. Dezember in München die Heilbad-Anerkennung des Krumbades als Peloid-Kurbetrieb. Damit erhält das älteste Heilbad Schwabens …das Prädikat Heilbad für das seit Jahrzehnten eingesetzte, ortsspezifische Heilmittel „Krumbader Badstein“ nach den heute geltenden Qualitätsrichtlinien des bayerischen Bäderwesens.“